MSA - Messsystemanalyse

Die Messsystemanalyse (MSA) wird durchgeführt, um die vom Messsystem verursachte Streuung zu erkennen, und auf die eigentliche Prozessstreuung zu schließen und diese voneinander abgrenzen zu können. Denn der Messprozess verzerrt die Information über den Herstellprozess. Das Messen ist ein Vorgang, der, wie jeder Prozess, einer bestimmten Variation unterliegt. Die beobachtete Variation in den durch Messen erworbenen Daten setzt sich aus mindestens zwei getrennten Variationen zusammen. Dies sind die Variation der Merkmale in der Stichprobe die Variation bedingt durch das Messsystem. Systematische Messabweichungen machen Messergebnis unrichtig und zufällige Messabweichungen machen ein Messergebnis unsicher. Daher ist es notwendig, vor einer etwaigen Maschinen- bzw. Prozessfähigkeitsuntersuchung, zu welcher das Messsystem genutzt werden soll, die Eignung und die Fähigkeit des Messsystems zu prüfen.

Phasen einer MSA - Messsystemanalyse:


Nach dem Leitfaden der Automobilindustrie „Fähigkeitsnachweis von Messsystemen“

 

Phase 1:

Auflösung des Messgerätes (≤ 5% der Toleranz des zu messenden Merkmals)

 

Phase 2:

Messunsicherheit des Referenzteils / Normals

 

Phase 3a:

Bestimmung der Linearität

 

Phase 3b (Verfahren 1):

Beurteilt die systematische Messabweichung und die Wiederholpräzision unter „idealisierten“ Bedingungen. Unter idealisierten Bedingungen versteht man in diesem Sinne; Messungen von nur einem Prüfer an einem Normal / Referenzteil.

 

Phase 4 (Verfahren 2):

Beurteilt die Wiederholbarkeit (Repeateability) und Reproduzierbarkeit (Reproduceability) mit Bedienereinfluss. Unter idealisierten Bedingungen versteht man in diesem Sinne, Messungen an mehreren Prüflingen, sowie mehrmalige Messungen von mehreren Prüfern.

 

Phase 4 (Verfahren 3):

Unterscheidet sich von Verfahren 2 dadurch, dass der Bedienereinfluss in der Analyse nicht berücksichtigt wird. Bei der Anwendung des Verfahrens muss jedoch sichergestellt sein, dass dieser vernachlässigbar gering ist, z.B. durch automatisches Einlegen der Teile oder Verwendung von Hilfsmitteln, welche den Einfluss der/des Bediener(s) minimieren.

 

Phase 5:

Stabilität / Fortlaufende Überwachung der Messbeständigkeit.

 

Nominale oder ordinale Merkmale, bei denen eine physikalische Messung nicht möglich ist, werden subjektiv bewertet. In diesen Situationen ist es schwierig die Qualitätsmerkmale zu definieren.

Die Aufgabe von Prüfern besteht darin, diese Merkmale bestmöglich einzustufen. Die Prüfer-übereinstimmung wird verwendet, um die Übereinstimmung von mehreren Prüfern zu untersuchen. Beim Test auf Prüferübereinstimmung dürfen die Fehlermerkmale nicht mehrfach an einem Prüfling vorkommen. Um bedeutungsvolle Klassifizierungen der Prüflinge zu erhalten, sollten mindestens zwei Prüfer das Antwortmaß klassifizieren.

 

Beispiele für die Anwendung des Verfahrens für attributive Daten - Prüferübereinstimmung können sein:

 

  • Bewertung von schriftlichen Prüfungsarbeiten
  • Klassifizierung von Fertigprodukten als „gut“ oder „schlecht“
  • Sichtkontrolle der Oberflächengüte von z.B. galvanisierten oder lackierten Teilen
  • Einstufung von Geschmack, Farbe, Geruch, etc. von Getränken auf einer Skala von 1 bis 5
     

Basis der Messsystemanalyse / Prüfprozesseignung ist ein funktionierendes Prüfmittelmanagement. Nähere Informationen können Sie hier einsehen >> Prüfmittelmanagement

 

Unsere Dienstleistung(en) zum Thema:


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